Auszug aus >Periodischer Gesang<

Sylvia Geist

(Neon)

kaum erschienen
erkaltet das neue schnell. daran bindet uns nichts

zu rasch
verdirbt sein blasses blut unter dem rasenden tagen.

wir saufen´s
träge schon wieder heiter entfärben sich letzte nachrichten

das grelle
mark der röhren saugen wir aus unseren knochen.





(Aluminium)

mittags klappern
halbleere blechnäpfe hundertfaches seufzen kratzt über die tellerböden
vierfingrig gabelt sich

in geballten
fäusten verzweifelte dichte dampfen aus den bechern schwerere
ketten dann wieder

zum stanzen
ausschlagen pressen schweißen das gießen erfordert besondere sorgfalt
die zeit endlich

eine folie
aus der erinnerung gerissen wird an die kruste
der erde draußen. 





(Chrom)

von blitzen
ist nichts zu erwarten und von der rede
von blitzen nichts mehr. wer glück hat steht
                         abseits oder ist daneben am
leben.

reden wir
von etwas davor viel eher in der nähe
davon. wie die sonnenblumen in ihrem blöden öl
                         wie daneben die immer waren
danach

bilder eben
nach der natur. nicht ihrer. der leuchtenden krankheit
sich erst am dunkeln zu bewegen. sie blühten
                          vorher nie. wir sehen ihre
therapie.